
Michael Degen Todesursache | Michael Degen war ein deutsch-israelischer Schauspieler, der sowohl für Film als auch Theater arbeitete. Neben der Schauspielerei führte er auch Regie und schrieb für die Bühne.
Der Schauspieler Michael Degen ist verstorben. Der Tod des 90-Jährigen ereignete sich am Samstag in Hamburg, wie der Rowohlt-Verlag am Dienstag in Berlin mitteilte.
Wir trauern und verneigen uns vor einer Person und einem Künstler, der mit seiner Wärme und Leidenschaft berührt und mitgerissen hat und dessen komplexes Werk Bestand haben wird“, fügte er hinzu.
Wir trauern und verneigen uns vor einem Menschen und Künstler, der mit seiner Wärme und seinem Eifer berührt und mitgerissen hat.“
Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen war Degen nicht nur in Rosamunde-Pilcher-Filmen oder in der beliebten Krimiserie „Donna Leon“ zu sehen als Vorgesetzter von Commissario Brunetti, dem „Vice-Questore Patta“, er spielte auch klassische Rollen im Theater, etwa die von Shakespeare Weiler. Neben diesen Rollen war Degen auch für seine Arbeit am Theater bekannt.
Zuletzt war Degen vor allem durch die ARD-Krimiserie „Donna Leon“ einem großen Fernsehpublikum bekannt geworden. Viele Jahre lang verkörperte er darin die Rolle des „Vice-Qustore Patta“.
Im Laufe seiner Schauspielkarriere spielte er eine Vielzahl von Rollen. Sowohl als Regieassistent als auch als Regisseur seiner eigenen Filme hat er mit namhaften Filmemachern wie Peter Zadek, Claude Chabrol und Ingmar Bergman zusammengearbeitet.
Wie Michael Degen zuvor in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur sagte, laufe ein Schauspieler immer Gefahr, durch die Empathie, die er für viele unterschiedliche Rollenpersönlichkeiten entwickle, das Gefühl für sich selbst zu verlieren.
Aus dieser Situation konnte er sich nur retten, indem er zeitweilig weniger Stellenangebote annahm und aktiv nach alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten wie dem Schreiben suchte.
Trotzdem konnte sich der 1932 in Chemnitz geborene Degen zu einem der bekanntesten und anerkanntesten Interpreten des Landes hocharbeiten. Er tat dies, indem er eine Vielzahl von Rollen im Theater, im Film und im Fernsehen spielte.
In Donna Leons Krimiserie um den venezianischen Commissario Brunetti spielt Michael Degen die Rolle des hochnäsig idiotischen Vice-Questore. Diese Rolle wird zweifellos einen unauslöschlichen Eindruck bei Millionen von Zuschauern in diesem Land hinterlassen.
Degen stellte diesen Patta Patta als Leiter der Obrigkeit ohne Autorität vor, als jemanden, der einfach der Herrscher der venezianischen Galerie war.
Er tat dies, weil der Dandy-Uniformträger von niemandem ernst genommen wurde, nicht einmal von den Bösewichten. Michael Degen, der dreihundert Mal als Hamlet auf der Bühne stand, bei den Salzburger Festspielen als Don Juan in Ingmar Bergmans Inszenierung ausgezeichnet wurde und alle wichtigen Theaterrollen seines Genres verkörpert hat.
hat seine Figuren stets in einem aufgebaut Weise, die unklar ist. Und die Figuren der Stücke versetzten uns immer wieder zurück in die düsterste Zeit der deutschen Geschichte, die Herrschaft des Nazi-Terrors.
Als Autor hat sich Degen mit häufig autobiografischen Werken einen Namen gemacht, die nach seiner Geburt 1932 in Chemnitz veröffentlicht wurden.
Deshalb sagte er in seinem ersten Buch, das 1999 erschien: „Nicht alle waren Mörder. Eine Kindheit in Berlin” ist eine Erinnerung an die Jugend des Autors im Berlin der Nazizeit.
Der junge Michael durfte mit seiner Mutter Anna in Berlin untertauchen, da sein Vater, ein jüdischer Sprachprofessor und Geschäftsmann, 1940 im KZ Sachsenhausen umgekommen war. Sein Vater war dort während des Zweiten Weltkriegs inhaftiert gewesen.
1954 trat Degen dem Berliner Ensemble von Bertolt Brecht am Theater am Schiffbauerdamm in Ost-Berlin bei.
In der Spielzeit 1955/56 war er am Schauspiel Köln angestellt. Er begann seine Laufbahn 1956 am Nationaltheater Mannheim und blieb dort bis 1963, als er ans Schauspiel Frankfurt wechselte.
Von 1967 bis 1973 war er an den Staatlichen Schauspielbühnen Berlin tätig. Im Laufe seiner Karriere übernahm er 300 Mal die Rolle des Hamlet aus Shakespeare.
Nervisch impulsiv und manchmal wild emotional“, so beschrieb ein Kritiker der Times Degens Auftritt als Hamlet in der 1965 am Schauspiel Frankfurt inszenierten Inszenierung von Harry Buckwitz.
Neben der Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Ingmar Bergman und George Tabori trat Degen in den Städten München, Salzburg und Hamburg auf.
Peter Zadek und Claude Chabrol. Er porträtierte Dom Juan aus Moliere in Ingmar Bergmans Inszenierung des Schauspiels bei den Salzburger Festspielen und Adam aus Der zerbrochene Krug von Heinrich Kleist.
Neben der Schauspielerei führte er Regie, seine erste Inszenierung war 1972 Goethes Urfaust.Insgesamt vier Jahre arbeitete er als Regisseur am Bayerischen Staatsschauspiel in München.
Degen begann 1963 in Filmen mitzuspielen. Er porträtierte Bendix Grünlich in thDie Fernsehadaption von Franz Peter Wirths „Buddenbrooks“, die 1979 ausgestrahlt wurde.
Er spielte Adolf Hitler in Michael Kehlmanns Film „Geheime Reichssache“ von 1988 sowie Dr. Martin Sanders in „Diese Drombuschs“. Sein letzter Auftritt war ein vergeblicher. In der Fernsehserie Donna Leon spielte Patta die Rolle des Vice-Questore.
