
Gaby schaunig Krebs | Neben ihrer Tätigkeit als Rechtsanwältin und Politikerin ist Gabriele „Gaby“ Schaunig-Kandut seit 2013 in der Kärntner Landesregierung Kaiser II tätig, wo sie die Ressorts Finanzen, Wirtschaft und Entwicklung sowie wissenschaftliche und technologische Forschung verantwortet. Sie fungiert auch als zweite Vize-Landeshauptmann-Stellvertreterin.
Am Dienstag hat das Kärntner Landeskabinett eine Reihe von Beschlüssen gefasst, darunter die Verabschiedung eines Nachtragshaushalts. Finanzreferentin Gaby Schaunig hat wegen Abweichungen bei den Erträgen aus Gewinnanteilen nachgebessert; dadurch hat sich das Minus um über 63 Millionen Euro verringert.
Der Rückgang des Defizits im Staatshaushalt wird auf einen Anstieg der Einnahmen von voraussichtlich 401,49 Millionen Euro auf 338,43 Millionen Euro zurückgeführt.
Die Landesverfassung verpflichtet die Regierung zu einer Korrektur für den Fall, dass die Einnahmen- oder Ausgabensituation des Landes wesentlich von den Erwartungen abweicht. Infolgedessen wurde die Korrekturschätzung wesentlich.
Mit ihrer Ernennung zur Kärntner Finanzministerin tritt Gaby Schaunig ein herausforderndes Erbe an, da die Region mit vier Milliarden Euro Schulden belastet ist.
Im Interview mit dem KURIER spricht die 49-Jährige über ihren täglichen Spagat, den „heißen Herbst“ der rot-grün-schwarzen Koalition und den anhaltenden Konflikt der Stadt Klagenfurt mit ihr.
In Kärnten bin ich als Landesrätin für Finanzen tätig. Damit verbunden ist die Bewältigung einer erheblichen Schuldenlast. Wünschen Sie sich manchmal einen etwas beschaulicheren.
Als Stellvertreterin von Landeshauptmann Jörg Haider habe ich unter Bedingungen gearbeitet, von denen ich glaubte, dass nichts zu verbessern sei.
Der Grund für meine Rückkehr ist, dass ich jetzt die Möglichkeit habe, den Kärntnern dabei zu helfen, sich eine bessere Zukunft aufzubauen. Unsere Nachfolger werden nicht mit einer massiven Schuldenlast belastet. Natürlich werden die Früchte der eigenen Arbeit an nachfolgende Generationen weitergegeben.
Gaby Schaunig war von 1999 bis heute Landesrätin für Soziales in der Kärntner Landesregierung. Im Herbst 2005 wurde sie zur Parteivorsitzenden der SP Kärnten gewählt und übernahm die Nachfolge von Peter Ambrozy, der bei drei Landtagswahlen gegen Jörg Haider erfolglos war.
Am 23. November 2005 wurde sie auch Vizegouverneur, eine Position, die er vor ihr innehatte. Nach Beendigung des Arbeitsvertrags mit der BZ am 28. Februar 2006 strebte sie in den folgenden Monaten eine Wiederwahl und das Amt der Landeshauptfrau an.
Schaunig überraschte alle, als sie am 8. Juli 2008 überraschend ihren Rückzug aus der Politik und damit auch ihren Rücktritt als Landesvorsitzende der SP Kärnten und Landeshauptmann-Stellvertreterin bekannt gab. Schaunigs Nachfolger in beiden Ämtern war der damalige Reinhart Rohr der Landesrat.
Auf einer Pressekonferenz erklärte Schaunig, Jörg Haider sei der Hauptgrund für ihre Entscheidung gewesen, das Unternehmen zu verlassen. Durch den Einfluss von Jörg Haider habe sich eine „politische Unkultur“ etabliert, die dazu führe, dass sie nicht mehr bereit sei, „im Umfeld von Jörg Haider und seinem Umfeld zu agieren“.
Gaby Schaunig hat sich in ihrer Amtszeit als Sozialministerin besonders mit der Lebenssituation von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen beschäftigt.
Sie entwarf und veröffentlichte einen Bedarfs- und Entwicklungsplan für die Verlegung von Menschen mit Behinderungen aus großen Pflegeheimen sowie eine Strategie zur Umsetzung des Normalisierungsprinzips.
Caritas. Team Lifestyle ist durch ihr Engagement auch in der Lage, sozialraumorientierte Einrichtungen für Menschen mit Schwerbehinderung bereitzustellen.
2013 kehrte sie in die Politik zurück und bekleidet seit März 2013 das Amt der zweiten Landeshauptmann-Stellvertreterin unter Peter Kaiser. Zu ihren Aufgaben gehörten Finanzen, Wohnungswesen, Kommunen und Personalförderung.
Von 2013 bis 2018 war sie Abteilungsleiterin. Für das Land Kärnten ist sie als Landestechnikreferentin tätig. Sie hat im Auftrag des Landes Kärnten im März 2015 mit den Gläubigern der Sanierungsbank HETA begonnen. 2016 wurden die Verhandlungen mit einem positiven Ergebnis erfolgreich abgeschlossen.
